Fortsetzung:

Motor und Getriebe:

Hier sollte sehr aufmerksam überprüft  werden. Ein Motor, der sich nach der Anschaffung als defekt erweist, verschlingt in aller Regel größere Beträge. Deswegen ist zu raten, sorgfältig zu kontrollieren und möglichst einen Fachmann hinzuzuziehen.

Das normale, kernige Motorengeräusch eines TR6-Motors kann auch ein Laie gut beurteilen. Nebengeräusche aber fallen auf. Unregelmäßige Klopf- oder Rasselgeräusche sind immer ernst zu nehmen.

Die Anbauteile, wie Wasserpumpe, Benzinpumpe, Ölfilter und Vergaser sind auf Dichtheit zu prüfen. Austretende Betriebsflüssigkeiten, also Öl, Wasser oder Benzin sind stets zu bemängeln. Einzige Ausnahme ist die hintere Motorgehäusedichtung, wenn die Maschine nicht nachträglich mit einem Umrüst-Dichtring ausgerüstet wurde. Diese kleine Ölleckage muss in Kauf genommen werden. Bei der Motorprüfung sind die „inneren Werte“ wichtiger, als die äußere Kosmetik eines frisch gewaschenen Motorblockes. Eine Kompressionsprüfung am warmen Motor gibt schon einige Hinweise. Alle 6 Zylinder sollten die 10 bar Markierung erreichen. Auffällige Abweichungen geben Anlass zur Sorge. Eine wirkliche  verlässliche Aussage, kann nur die Druckverlust-Prüfung erbringen. Dabei wird Druckluft über die Kerzenlochbohrung in den Zylinder, mit auf dem oberen Totpunkt stehenden Kolben, eingeblasen. Die Verlustanzeige des Prüfgerätes gibt Auskunft über den Zustand dieses Zylinders. Austretende Luft am Öl-Einfüllstutzen zeigt an, dass die Kolbenringe nicht mehr die Besten sind. Am Vergaser kann man erkennen, ob das Einlassventil noch dicht ist, Luft im Auspuff wäre ein Indiz für ein eher schlecht schließendes Auslassventil.
(Vorausgesetzt, der Auspuff selbst ist dicht)  Dieser Test ist auch in der Lage, den Zustand der Zylinderkopfdichtung anzuzeigen. Vorher ist das Wasser im Kühler bis zum Rand der Einfüllöffnung  zu ergänzen. Ein steigender Wasserpegel zeigt eine undichte Kopfdichtung an. (bei geöffnetem Füllstutzen)

Auf eine undichte Zylinderkopfdichtung und Wasser im Öl deutet auch brauner Schaum im Öl-Einfüll-Deckel hin. Er könnte aber auch durch übermäßige Nutzung im Kurzstreckenverkehr entstanden sein.

Im Motorraum sind auch die Wasserpumpe und die Drosselklappenwellen an den Vergasern auf Spiel zu überprüfen.

Etwas mehr Aufmerksamkeit ist der LUKAS Einspritzung des TR6PI zu widmen. Ähnlich wie bei der Vergaserversion gibt es auch dort 3 Drosselklappenwellen. Diese können stark einlaufen sein, mit der Folge, dass „Nebenluft“ gezogen werden kann. Bei warmem Motor darf ein PI beim Hochdrehen (kurzer Gasstoß) keine schwarze Rauchwolke ausstoßen. In diesem Falle wäre er zu „fett“ eingestellt.

Niemals sollte ein Auto gekauft werden, ohne vorher eine ausgiebige Probefahrt zu machen. Erst wenn der Motor richtig warm gefahren wurde, lassen sich einige wichtige Dinge prüfen. Ist das Öl noch kalt, sagt der angezeigte Öldruck wenig aus!  Bei warmem Motor sollte er bei 3000 U/min noch über 40 psi bzw. 3 bar liegen.

Bei gleichmäßiger Fahrt darf der Wagen nicht ruckeln. Die Motortemperatur sollte sich nach 5 km Fahrt auf einen mittleren Wert der Anzeige einpendeln. Wenn im TR 6 ein korrekter Thermostat eingebaut ist, öffnet dieser bei 82 Grad C.  

Die Probefahrt wird genutzt, um das Getriebe und falls vorhanden, den Overdrive zu testen. Alle Gänge sollten ohne Klemmen und Kratzen hoch- oder runter geschaltet werden können. Der 1. Gang ist synchronisiert, was aber nicht so wichtig ist – der TR fährt auch im 2. Gang um jede Ecke. Der Overdrive, falls vorhanden, ist in der Regel ein A-Overdrive, der im 2ten, 3ten und 4ten Gang zugeschaltet werden kann. (Ab dem Baujahr 1973 wurde ein J-Overdrive eingebaut) Der Overdrive sollte spontan nach dem Ein- oder Ausschalten reagieren und die Drehzahl um ca. 20 % senken. (500 U/min)

Jeder Art von auffälligen Knack- oder Schleifgeräuschen aus dem Fahrwerk sollte nachgegangen werden.

Knackgeräusche und Spiel an der Kardanwelle:

Ein mahlendes Geräusch aus dem Getriebe, das dann bei getretener Kupplung wieder verschwindet, weist auf einen Defekt im Getriebe hin. Die Hauptlager, oder auch die Lager des Vorgeleges könnten defekt sein.

Entsteht der Eindruck, dass die Kupplung nicht mehr richtig greift, kann bei angezogener Handbremse vorsichtig versucht werden, im 3. Gang anzufahren. Eine gesunde Kupplung würde den Motor sofort abwürgen. Keine Angst, die Technik hält das aus. Treten Geräusche beim Treten der Kupplung auf, ist ein defektes Ausdrucklager vermutlich die Ursache.  

Die Hinterachse sollte ebenfalls auf der Hebebühne angeschaut werden. Die Aluschwingen neigen zu Rissbildungen. Hier muss genauestens geprüft werden. Nicht vergessen werden sollte der Griff an die Kardanwelle. Das freie Spiel (Teller- auf Kegelrad) beträgt am Differentialflansch ca. 8 – 9 mm, mehr sollte es nicht sein. Um die Kreuzgelenke der Kardanwelle auf Spiel zu prüfen, legt man einen Daumen zwischen zwei Kreuze und bewegt mit der freien Hand die Kardanwelle kräftig, nachdem vorher die Handbremse angezogen wurde. Wenn Spiel vorhanden ist, kann man das deutlich spüren.


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